Holz ist unser idealer Rohstoff

Rund 42% der Landfläche der Europäischen Union (EU-28) ist von Wäldern bedeckt, in Österreich sind es 48%. In den Ländern, in denen Lenzing Holz einkauft, wächst um rund ein Drittel mehr Wald nach als für eine nachhaltige Nutzung geschlägert wird. 

Der Holzeinkauf der Lenzing AG sichert die Versorgung der Zellstoffwerke Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft - gemäß den strengen Einkaufsrichtlinien der Lenzing Gruppe für Holz und Zellstoff. Hinzu kommt die Versorgung der Lenzing AG am Standort Lenzing mit Holzresten zur Energiegewinnung sowie in kleinerem Umfang diverse Holzhandelstätigkeiten als verlässlicher Partner der lokalen Forstwirtschaft. 

Mehr als die Hälfte des von Lenzing verarbeiteten Holzes stammt aus Österreich. Wir kaufen Holz aber auch in anderen Ländern Europas ein. Dabei verwenden wir vor allem das Durchforstungsholz, das bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung anfällt und nicht für andere Zwecke, etwa für die Möbelherstellung, genutzt wird.  


Produktion

Holzplatz

Seit 2002 verfügt die Lenzing AG über einen der modernsten Holzplätze Europas. Diese fortschrittliche Holzaufbereitungsanlage ist für eine Zellstoffproduktion von 230.000 Tonnen ausgelegt, das entspricht einer Holzmenge von ca. 1.000.000 Tonnen. Die Anlage verarbeitet fast ausschließlich Hartholz (Buche). Die Buchenstämme werden größtenteils per Bahn (62 %) aber auch per LKW (38 %) angeliefert. Nach Qualitätsbestimmung, Eingangswägung und Probenahme erfolgt die Holzentladung entweder direkt zur Produktion oder auf eine Lagerposition.

Holzlagerplatz

Die Anlage zur Holzaufbereitung wurde 2002 nach den neuesten technischen Kenntnissen errichtet. Die Baumstämme werden trocken entrindet und die Rinde energiebringend verbrannt. Die gewaschenen Stämme werden zu Hackschnitzel zerkleinert und diese nach kurzer Lagerung im Silo klassifiziert und zur Zellstoffkocherei transportiert.

Entrinden

In der 35 m-Trommel mit 5 m Durchmesser werden Stämme bis 8 m Länge entrindet. Langsame Rotation (3-8 U/min.) der Entrindungstrommel bedingt gegenseitige Reibung der Stämme und resultiert so in einer schonenden Entrindung. Anschließend fallen die Stämme auf ein Förderband, das mittels Übergrößensensor Stammdurchmesser von mehr als 1 m erkennt und anhält.

Hacken

Nach der Stammwäsche, einer Steinefalle und einem Metalldetektor zerkleinert eine Horizontalhackmaschine, bestückt mit 10 Messerkassetten, die Holzstämme auf optimale Holzchips von ca. 19x30x5 mm. Der dabei anfallende Feinanteil wird gemeinsam mit der Rinde in der betriebseigenen Verbrennung verfeuert und dient der Energieerzeugung.

Zwischenlagern

In der neuen Anlage lagert ein Teil des Schüttgutes in zwei 10.000 m³ großen Silos zwischen, um die Zellstoffproduktion auch während der Nachtstunden zu versorgen sowie ein Puffervolumen für Ausfallzeiten zu bilden. Eine am Siloboden befindliche Förderschnecke transportiert das Hackgut aus dem Silo und über Förderbänder in Richtung Sichtung. Dort wird das Akzept von überstarken Anteilen (werden in einer Nachhacke zerkleinert) und Feinteilen getrennt. Das Akzept wird mit einer weltweit einzigartigen Förderanlage dem sogenannten „Ropecon“®, eine Kombination eines Förderbandes mit einer Seilbahn, die ohne Tragwerke und Stützbauten auskommt, in die Kocherei zum Holzaufschluss transportiert.

Die Oberflächenwässer des Holzplatzes werden in einem Sammelbecken aufgefangen und der Abwasserreinigungsanlage (ARA) zugeführt. Gasförmige Emissionen treten nicht auf.

Im direkten Kontakt mit der Forstwirtschaft

Lenzing legt großen Wert auf den partnerschaftlichen Kontakt mit den Forstwirten in Europa. Dafür sorgen unsere Forstfachleute.

Für die in Mitteleuropa typischen kleinbäuerlichen Betriebe sind die Mitarbeiter im Holzeinkauf von Lenzing ein wichtiger Serviceanbieter: Wir organisieren alles - von der Schlägerung bis hin zur optimalen Logistiklösung. Damit ermöglichen wir die nachhaltige Nutzung und den langfristigen Bestand von kleinräumigen Forsteinheiten.  Unsere monatlichen Abrechnungen sichern auch Klein- und Nebenerwerbsforstwirten ein kalkulierbares Einkommen.