07. Oktober 2020

Utl.: Das Audit bestätigt, dass bei Lenzing Produkten nur ein sehr geringes Risiko der Verwendung von Holz aus besonders schützenswerten Urwäldern und gefährdeten Wäldern oder anderen umstrittenen Quellen besteht.

Lenzing/New York/Vancouver – Die kanadische Non-Profit-Umweltorganisation Canopy und der externe Auditor NEPCon haben am 6. Oktober die Ergebnisse eines unabhängigen Audits der Zellstoffbeschaffung der Lenzing Gruppe veröffentlicht. Der Auditbericht über den Hersteller von TENCEL™ Viscose, TENCEL™ Modal, TENCEL™ Lyocell und TENCEL™ Lyocellfasern mit REFIBRA™ Technologie bestätigt das branchenweit führend geringe Beschaffungsrisiko für Holz aus ursprünglichen oder gefährdeten Wäldern oder anderen umstrittenen Quellen.

Lenzing verfügt über insgesamt sieben Produktionsstandorte. Die Zellstoffbeschaffung für sämtliche Standorte erfolgt durch eine konzerneigene Handelsgesellschaft, die über 60 Prozent des benötigten Zellstoffs aus der eigenen Produktion in Österreich und der Tschechischen Republik bezieht; der Rest wird am Weltmarkt zugekauft. 

Das Audit bewertete das Risiko der Holzbeschaffung aus besonders schützenswerten Urwäldern und gefährdeten Waldbeständen oder anderen umstrittenen Quellen erneut als „gering“. Diese Bewertung basiert auf einer detaillierten Prüfung der standardmäßigen Abläufe im Unternehmen zur Umsetzung seiner Richtlinien und zur Rohstoffbeschaffung. Zudem statteten die Auditoren auch den Produktionsanlagen Biocel Paskov in der Tschechischen Republik und South Pacific Viscose in Indonesien jeweils einen kurzfristig angekündigten Überraschungsbesuch ab.

„Auch in seinem zweiten CanopyStyle-Audit wurde Lenzing wieder in die Kategorie ‚geringes Risiko‘ eingestuft – dazu möchten wir dem Unternehmen herzlich gratulieren“, so Nicole Rycroft, Executive Director von Canopy. „Lenzing hat erneut gezeigt, dass es die von der CanopyStyle-Initiative gestellten Anforderungen in vorbildlicher Weise erfüllt und über ein solides Fundament verfügt, um neue Lösungen und fortschrittliche Entwicklungen zur Erhaltung der Wälder in seine Geschäftsprozesse zu integrieren.“

„Für Lenzing war die Pflege eines kontinuierlichen Dialogs mit Canopy eine gezielte strategische Entscheidung – wir wollen unsere nachhaltigen Beschaffungspraktiken fortlaufend verbessern, von unabhängiger Stelle verifiziert werden und so unseren Beitrag zum Schutz der globalen Wälder leisten“, erklärt Stefan Doboczky, CEO der Lenzing Gruppe.

„NEPCon ist stolz darauf, als unabhängiges Prüforgan für die CanopyStyle-Initiative zu agieren und so zum Schutz der Urwälder und gefährdeten Wälder beizutragen“, sagt Jon Jickling, Director von NEPCon Solutions. „Die Bewertung und Dokumentation der langfristigen Bemühungen von Unternehmen, die sich wie Lenzing dem CanopyStyle-Audit und einer nachhaltigen Beschaffungspolitik verpflichtet haben, ist eine schöne Aufgabe.“

Die wichtigsten Ergebnisse des Audits:

  • Es wurde bestätigt, dass das Risiko, Rohstoffe aus besonders schützenswerten Urwäldern und gefährdeten Wäldern oder anderen umstrittenen Quellen zu beziehen, in der aktuellen Zellstofflieferkette von Lenzing als gering einzustufen ist.
  • Lenzing legt alle Faserzellstoffhersteller in seiner Lieferkette auf umfassende und transparente Weise offen.
  • Das Unternehmen nutzt seinen Einfluss, um schützenswerte Wälder zu erhalten sowie die Produktion von Cellulosefasern aus alternativen Faserquellen in kommerziellem Umfang zu fördern.

Für die Zukunft empfiehlt Canopy dem Unternehmen:

  • Schulung der leitenden Führungskräfte an allen Faserzellstoffproduktionsstandorten über die konzernweiten Bemühungen Lenzings, jegliche Rohstoffbeschaffung aus Urwäldern, gefährdeten Wäldern oder anderen umstrittenen Quellen auszuschließen sowie Schulungen zur Sensibilisierung für die Bedeutung der Festlegung klarer operativer Standards in Ergänzung zur FSC-Zertifizierung[1].
  • Eine deutliche und schnelle Ausweitung der Nutzung alternativer Fasern der nächsten Generation und die Einhaltung des öffentlichen Bekenntnisses und des Zeitplans zur Einführung einer Produktlinie, bei der diese Fasern einen Mindestanteil an recycelter Cellulose von mindestens 50 Prozent enthalten.
  • Fortsetzung des Einsatzes von Leitfäden wie Canopys „ForestMapper“, der Informationen zu Urwäldern und gefährdeten Wäldern liefert, sowie der von Canopy erstellten Kategorisierung von Faserzellstoffproduzenten zur Risikoabschätzung für Faserzellstoff.
  • Fortsetzung der bevorzugten Zertifizierung nach dem FSC® Standard durch die Steigerung des Anteils an FSC®-zertifizierten Fasern mit Schwerpunkt auf Fasern, deren Rohstoffe aus FSC®-zertifizierten Wäldern (FSC® 100 %) gewonnen wurden.

Dieses Audit bewertet die aktuelle Situation und zeigt weitere Möglichkeiten zur Optimierung auf, entsprechend dem Anspruch des Unternehmens, sich fortlaufend zu verbessern. Die Ergebnisse werden in die Bewertung des Hot Button Ranking 2020 mit einfließen.

Der öffentliche Bericht über Lenzings Audit-Bewertung steht unter folgender URL zum Download bereit:

https://www.nepcon.org/canopystyle
https://www.lenzing.com/download-center/filter1/sustainability

 


[1] Lizenzcode: FSC-C041246

Dominic Köfner

Vice President Corporate Communications & Public Affairs

Krishna Manda

Vice President Corporate Sustainability