15. März 2024

  • Kombination von finanzieller und nichtfinanzieller Berichterstattung als ein Beleg für die zentrale Rolle des Themas Nachhaltigkeit
  • Messbare Fortschritte bei der Erreichung der ambitionierten Nachhaltigkeits- und Klimaziele
  • Lenzing bleibt Champion der Nachhaltigkeit und macht sich fit für den europäischen Green Deal

Lenzing – Die Lenzing Gruppe, ein weltweit führender Hersteller von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien, hat erstmals einen kombinierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht herausgegeben und damit die strategische Bedeutung der sozialen und ökologischen Verantwortung für das Unternehmen bekräftigt. Der Bericht über das Geschäftsjahr 2023 wurde erneut in digitaler Form erstellt und ist unter reports.lenzing.com ab sofort verfügbar:  Mit dem Titel „Ready to join?“ möchte Lenzing eine Einladung an alle Kunden und Partner aussprechen, gemeinsam die Textil- und Vliesstoffindustrien zu erneuern und einen positiven Wandel herbeizuführen.

„Dieser Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht ist auch eine Einladung gemeinsam Antworten zu finden. Lenzing arbeitet unermüdlich daran, die Industrien, in denen sie tätig ist, noch nachhaltiger zu gestalten und die Transformation des textilen Geschäftsmodells von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Damit dieser Wandel erfolgreich ist, sind weitere Anstrengungen der gesamten Branche und eine Politik nötig, die so ausgestaltet ist, dass gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Nachhaltigkeitsvorreiter gelten“, sagt Stephan Sielaff, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. „Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre. Lassen Sie sich von unseren innovativen Projekten inspirieren, lassen Sie uns Strukturen und Prozesse neu denken und gemeinsam für einen positiven Wandel sorgen!“

Zielstrebig in Richtung Netto-Null

Lenzing hat in den vergangenen Jahren mehr als EUR 200 Mio. investiert, um die bestehenden Produktionsstandorte in China und Indonesien zu modernisieren. Die Umbaumaßnahmen, die zum Ziel hatten, auf Kapazitäten für ökologisch verantwortungsbewusst erzeugte Spezialfasern aufzurüsten und gleichzeitig die spezifischen Emissionen deutlich zu reduzieren, konnten 2023 erfolgreich umgesetzt werden. Mit der Zertifizierung der am indonesischen Standort produzierten Spezialviscose der Marken LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ durch das international anerkannte EU Ecolabel[1] erreichte Lenzing im Berichtsjahr einen wichtigen strategischen Meilenstein.

Lenzing erzielte damit auch bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeits- und Klimaziele weitere Fortschritte. Das Unternehmen reduzierte beispielsweise ihre absoluten Treibhausgasemissionen um 19 Prozent (Scope 1, 2 und 3; im Vergleich zum Basisjahr 2021) und ihre spezifischen Schwefelemissionen in die Luft um 58 Prozent (im Vergleich zum Basisjahr 2014).

Um ihr Engagement zur Bekämpfung des Klimawandels an den Zielen des Übereinkommens von Paris zur Begrenzung des menschengemachten globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius auszurichten, aktualisierte Lenzing vor Kurzem ihre Klimaziele. Die Science Based Targets Initiative (SBTi), die angesehenste Organisation auf dem Gebiet der klimarelevanten Zielsetzung, hat diese Zielverbesserung überprüft und bestätigt.

Lenzing ist der erste Produzent von regenerierten Cellulosefasern mit einem wissenschaftlich bestätigten Netto-Null-Ziel. Bis 2030 will Lenzing auf dem Weg zur Netto-Null ihre direkten Emissionen aus der Produktion ihrer Faser- und Zellstoffanlagen (Scope 1) und ihre Emission aus gekaufter Energie (Scope 2) um 42 Prozent sowie ihre indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3) um 25 Prozent senken, ausgehend vom Jahr 2021. Dies entspricht einer absoluten Reduktion um 1.100.000 Tonnen (statt der bisher angestrebten 700.000 Tonnen).[2]

Transformation zur Kreislaufwirtschaft

Im Sinne der „Better Growth“ Strategie treibt Lenzing auch das Thema Recycling weiter voran, um die Transformation der Textil- und Vliesstoffindustrien von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Lenzing entwickelt und fördert bereits seit Jahren proaktiv Innovationen in dem Bereich, um ökonomisch sinnvolle und skalierbare Lösungen für das globale Textilabfallproblem bereitzustellen. Seit 2021 arbeitet Lenzing mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra zusammen, um gemeinsam neue Verfahren für das Recyceln von Alttextilien im industriellen Maßstab zu entwickeln. Das Projekt wurde im Berichtsjahr im Rahmen des Programmes LIFE 2022 mit einem Zuschuss der EU von EUR 10 Mio. unterstützt.[3]

Mit der Ausweitung ihrer REFIBRA™ Technologie auf LENZING™ ECOVERO™ Fasern setzte Lenzing auch bei der Produktentwicklung neue Maßstäbe in der Textilindustrie. Die neuen Viscosefasern mit REFIBRA™ Technologie enthalten bis zu 20 Prozent Post-Consumer-Textilabfälle, die aus cellulosereichen Materialien oder Polyester-Baumwoll-Gemischen gewonnen werden. Mit der erfolgreichen Entwicklung und Skalierung der Produktion stehen LENZING™ ECOVERO™ Fasern mit REFIBRA™ Technologie Kunden nun weltweit zur Verfügung.

„Champion der Nachhaltigkeit“

Lenzing ist auch 2023 wieder von den renommiertesten Ratingagenturen und Organisationen für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und ihr hohes Maß an Transparenz in der Berichterstattung ausgezeichnet worden. Im dritten Jahr hintereinander erhielt Lenzing in allen Kategorien der globalen gemeinnützigen Umweltorganisation CDP einen Platz auf der jährlichen „A-Liste“. Lenzing ist damit eines von nur 10 Unternehmen weltweit, die ein dreifaches „A“ erhalten haben – von über 21.000 bewerteten Unternehmen. Lenzing wurde erneut auch mit dem Platin-Status im CSR-Rating von EcoVadis ausgezeichnet. Damit gehört Lenzing zum weltweit besten Prozent der von EcoVadis bewerteten Unternehmen. MSCI bewertete Lenzing zum dritten Mal in Folge mit einem „AA“-Rating, womit das Unternehmen zu den besten acht Prozent der bewerteten Unternehmen in ihrer Vergleichsgruppe gehört.

Fit für den Green Deal

In Hinblick auf den Green Deal leistet Lenzing mit ihren gesetzten Maßnahmen einen deutlichen positiven Beitrag zu den Zielen der EU und mindert damit proaktiv Risiken in der Lieferkette für Kunden und für andere Stakeholder. Mit ihrem wissenschaftlich anerkannten und bestätigten Netto-Null-Ziel (Scope 1, 2 und 3) unterstützt Lenzing aktiv die Maßnahmen für den Klimaschutz. Lenzing hat darüber hinaus mit dem Start der Umsetzung einer Impact-Analyse und der Bewertung von Lieferanten durch EcoVadis oder das Together for Sustainability Audit erste Schritte unternommen, um den zukünftigen Anforderungen des geplanten EU-Lieferkettengesetzes (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) gerecht zu werden.

Die Zertifizierungen durch das Higg Facility Environmental Module (FEM), das Higg Facility Social and Labor Module (FSLM) und die ZDHC Foundation sind nicht zuletzt auch Beleg für die führende Position der Lenzing auf dem Gebiet der Transparenz in der Produktion und im Management; gleich sieben Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe wurden 2023 von dem unabhängigen Higg Facility Environmental Module (FEM) bewertet und erzielten hervorragende Ergebnisse.

Lenzing unterstützt als Nachhaltigkeitspionier auch den Richtlinien-Entwurf über umweltbezogene Angaben („Green Claims Directive“) mit dem Ziel, Greenwashing einzudämmen und Konsument:innen besser in die Lage zu versetzen, fundierte Kaufentscheidungen auf der Grundlage zuverlässiger Umweltinformationen über die von ihnen gekauften Produkte zu treffen. In ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung der Jahre 2022 und 2023 berücksichtigte Lenzing auch Kernelemente der neuen European Sustainability Reporting Standards (ESRS).

Der Nachhaltigkeitsbericht bzw. die konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung der Lenzing Gruppe ist 2023 erstmals Teil des Geschäftsberichtes, gemäß den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) und des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes (NaDiVeG) erstellt und von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft worden.

Die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 wurden bereits veröffentlicht. Die entsprechende Presseaussendung können Sie hier nachlesen: https://www.lenzing.com/de/newsroom/pressemitteilungen.


[1] Das EU Ecolabel wird von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie von Norwegen, Liechtenstein und Island anerkannt. Das 1992 durch eine EU-Verordnung (Verordnung (EWG) Nr. 880/92) eingeführte freiwillige Label hat sich schrittweise zu einem Referenzpunkt für Verbraucher entwickelt, die durch den Kauf umweltfreundlicherer Produkte und Dienstleistungen zu einer geringeren Umweltbelastung beitragen wollen.

[2] Die von SBTi genehmigten Klimaziele der Lenzing Gruppe sind absolute Reduktionsziele ausgehend vom Basisjahr 2021; im Gegensatz zu den bisherigen intensitätsbezogenen, relativen Klimazielen ausgehend vom Basisjahr 2017.

[3] Project 101113614 — LIFE22-ENV-SE-TREATS

Dominic Köfner

Vice President Corporate Communications & Public Affairs

Krishna Manda

Vice President Corporate Sustainability