25. August 2015

  • Alle Ergebniskennzahlen signifikant gestiegen
  • Starker Rückenwind durch Währungseffekte
  • Kostenposition durch excelLENZ-Programm verbessert
  • Positive Marktentwicklung gegen Ende des zweiten Quartals

Die Lenzing Gruppe konnte im ersten Halbjahr 2015 alle relevanten betriebswirtschaftlichen und bilanziellen Kennzahlen gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 klar verbessern.

Die Konzernumsatzerlöse stiegen im ersten Halbjahr 2015 um 6,2% von EUR 900,0 Mio auf EUR 955,4 Mio. Verantwortlich dafür waren Währungseffekte, leicht erhöhte Verkaufsmengen sowie der bessere Produktmix. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich im Jahresvergleich um 37,7% auf EUR 126,5 Mio (nach EUR 91,9 Mio im ersten Halbjahr 2014). Die EBITDA-Marge lag bei 13,2% nach 10,2%. Das Halbjahres-Betriebsergebnis (EBIT) betrug EUR 60,5 Mio und lag damit um 86,7% über dem Vorjahresvergleichswert von EUR 32,4 Mio. Das entsprach einer EBIT-Marge von 6,3% (nach 3,6% im Vorjahreszeitraum).

„Lenzing hat im ersten Halbjahr 2015 eine solide Geschäftsentwicklung erzielt. Gründe dafür waren die für uns sehr positiven Währungseffekte aufgrund der Euro-Schwäche, eine gute Faser-Nachfrage im zweiten Quartal sowie unsere verbesserte Kostenposition,“ kommentiert Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky den aktuellen Geschäftsverlauf. „Die Viscosefaserpreise am weltgrößten Absatzmarkt China wurden gegen Ende des zweiten Quartals zudem von einem günstigeren Angebots- und Nachfrageverhältnis gestützt, da einige lokale Viscosefaser-Kapazitäten aus Umweltgründen aus dem Markt genommen wurden. Wir bleiben aber für den weiteren Jahresverlauf 2015 vorsichtig, da diese Kapazitäten wieder angefahren werden könnten“.

Nettofinanzverschuldung1 weiter reduziert

Das bereinigte Konzern-Eigenkapital per Ende Juni 2015 stieg gegenüber Jahresende 2014 von EUR 1.066,1 Mio auf EUR 1.132,7 Mio, die bereinigte Eigenkapitalquote lag damit bei 46,8% (nach 44,9% Ende 2014). Die Nettofinanzverschuldung konnte deutlich verbessert werden und sank zur Jahresmitte 2015 im Vergleich zum Jahresende 2014 um 10,7% von EUR 449,5 Mio auf EUR 401,5 Mio. Das Net Gearing2 verbesserte sich folglich auf 35,4% (nach 42,2% zum Jahresende 2014).

Die Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen (CAPEX) beliefen sich im ersten Halbjahr 2015 auf insgesamt EUR 26,0 Mio nach EUR 64,2 Mio im ersten Halbjahr 2014. Nach der Fertigstellung der TENCEL® Faser-Großanlage in Lenzing im Vorjahr wurden die Investitionsausgaben zurückgefahren. Der Schwerpunkt lag auf Erhaltungsarbeiten sowie Qualitäts- und Optimierungsmaßnahmen in der Faser- und Zellstoffproduktion. Aufgrund der weiter unsicheren Marktbedingungen und steigender Qualitätsansprüche fokussiert sich Lenzing auf Investitionen zur Kosten- und Qualitätsoptimierung.

Das Kostenoptimierungsprogramm excelLENZ wurde im ersten Halbjahr plangemäß und mit sehr gutem Erfolg weiter umgesetzt. Die angestrebten Effekte von rund EUR 160 Mio p.a. werden aus heutiger Sicht zur Gänze erreicht und 2016 voll wirksam werden. Bei den technischen Bereichen der Lenzing AG sowie der Tochtergesellschaft Lenzing Technik ist das im ersten Quartal 2015 gestartete Restrukturierungsprogramm zur Anpassung der Kapazitäten plangemäß in Umsetzung.

Anhaltende Markterfolge mit TENCEL®

Im ersten Halbjahr 2015 konnte der Markt für hochwertige Lenzing-Viscosefaserprodukte ebenso erfolgreich weiter entwickelt werden wie jener für TENCEL®. Die Nachfrage nach TENCEL® für den Einsatz im Jeansbereich (Denim) war anhaltend stark. Die Anzahl an Verarbeitern, die TENCEL® in Denimgewebe einsetzen, wurde in den vergangenen zwölf Monaten verdoppelt. Weiters wurde die neue Lenzing Spezialfaser TENCEL® A100 MICRO am Markt eingeführt. Auch im Nonwovens-Bereich konnte Lenzing seine starke Marktposition weiter ausbauen.

Ausblick

Das spezifische Marktumfeld für die man-made Cellulosefaserindustrie hat sich zu Jahresmitte 2015 im Vergleich zum Ende des ersten Quartals etwas verbessert. Der bisher schon soliden Mengennachfrage folgten zuletzt auch erste Preisanhebungen. Für das zweite Halbjahr 2015 bleiben die unruhige geopolitische Situation, die Konjunkturentwicklung in China sowie unvorhersehbare Schwankungen von Wechselkursen als Unsicherheitsfaktoren.

Trotz dieses volatilen Umfelds erwartet die Lenzing Gruppe im Vergleich zum Vorjahr eine weitere Verbesserung des operativen Ergebnisses sowie eine weitere Reduktion der Nettofinanzverschuldung.

Mittel- bis langfristig ist weiterhin mit Wachstumsraten der man-made Cellulosefaserindustrie zu rechnen, die über jenen des globalen Fasermarktes zu liegen kommen.

Wichtige Kennzahlen nach IFRS,
auf Konzernbasis (in EUR Mio)
1-6/20151-6/2014
Konzernumsatzerlöse955,4900,0
EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen)126,591,9
EBITDA-Marge in %13,210,2
EBIT (Betriebsergebnis)60,532,4
EBIT-Marge in %6,33,6
Periodenergebnis51,615,2
Ergebnis pro Aktie1,990,57
CAPEX326,064,2
 30.06.201531.12.2014
Bereinigte Eigenkapitalquote4 in %46,844,9
Mitarbeiter zum Periodenende6.1846.356
  1. Net financial debt; zinstragende Finanzverbindlichkeiten (= lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) abzüglich Liquiditätsbestand
  2. %-Verhältnis Nettofinanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital
  3. Betrifft Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen
  4. Bereinigtes Eigenkapital (inkl. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzgl. anteiliger latenter Steuern) im Verhältnis zur Bilanzsumme

Dominic Köfner

Vice President Corporate Communications & Public Affairs

Sébastien Knus

Vice President Capital Markets