So innovativ, wie das Leben

1.487 Patentanmeldungen und Patente aus 190 Patentfamilien in 52 Ländern: Der Schlüssel für die außergewöhnliche Innovationskraft von Lenzing ist unser stetiges Streben nach dem Besseren.

Das Leben ist wahrscheinlich das innovativste „Unternehmen“, das es gibt: Alles ist in Bewegung, verändert sich, geht neue und bessere Wege in Richtung Zukunft. Das Unternehmen Lenzing verdankt dem Blick auf das Leben viel, nämlich das Streben nach dem Besseren: Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten: für funktionale, emotionale und ästhetische Textilien und für leistungsfähige und angenehme Hygieneartikel, welche gleichzeitig die Ressourcen unseres Planeten schonen. Es ist diese Suche nach dem besseren Leben, die unseren Forschungsdrang antreibt und die Lenzing über all die Jahrzehnte hinweg zum innovativsten Unternehmen der Branche gemacht hat.

 

Natürlich die Nummer Eins

Alle wesentlichen Neuerungen für botanische Cellulosefasern der vergangenen Jahrzehnte kommen von Lenzing. Denn wir schauen auch über die Fasern hinaus und erkennen gemeinsam mit unseren Partnern schon früh die Wünsche der Konsumenten. Wie zukunftssicher uns diese Haltung gemacht hat, zeigen auch die Zahlen: Wir halten aktuell rund 1.487 Patentanmeldungen und Patente aus 190 Patentfamilien in 52 Ländern. Am Standort Lenzing forschen rund 200 Expertinnen und Experten an nachhaltigen Innovationen im Faserbereich, und allein im Geschäftsjahr 2021 haben wir insgesamt 31,6 Mio Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Unsere führende Wettbewerbsposition verdanken wir der Verpflichtung zu einer ebenso profitablen wie umweltschonenden Unternehmensführung.

 

Innovationsmotor Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist Voraussetzung und Bedingung für jede neue Entwicklung bei Lenzing. Wir leben diese Nachhaltigkeit nicht nur, weil es unserem Verständnis von unternehmerischer Verantwortung entspricht, sondern auch, weil wir ganz früh eine Entdeckung gemacht haben: nachhaltiges Wirtschaften fördert besonders viele Ideen und ist Basis für unseren langfristigen wirtschaftlichen Erfolg.

Vom Holz bis über die Faser hinaus

Die Forschung der Lenzing AG deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab, beginnend beim Rohstoff Holz über die Fasern selbst bis hin zu unterschiedlichsten Anwendungen. Die R&D Aktivitäten enden also nicht am Werkstor, sondern gehen weit darüber hinaus.

Unsere Bioraffinerie

Ein Innovationsschwerpunkt von Lenzing ist die Bioraffinerie: Mit ihr gewinnen wir aus dem Rohstoff Holz hochwertigen Faserzellstoff, Bioraffinerie-Produkte und Bioenergie. Wir wollen aus jedem Baum möglichst viele hochwertige Produkte gewinnen, möglichst nichts verschwenden und alles verwenden – das ist unser Konzept der Bioraffinerie. Da Holz nur etwa zur Hälfte aus Cellulose besteht, geht es uns auch darum, die anderen Bestandteile in verwendbarer Form zu gewinnen und wirtschaftlich zu verwerten. Diese Bioraffinerie-Produkte sind heute schon wertvolle Rohstoffe für die Produktion von Lebensmitteln wie Essigsäure für eingelegte Gemüse oder Xylit, ein kalorienfreier Zuckerersatzstoff.

Testanlagen

Forschung und Entwicklung von Zellstoff und Fasern sind darauf angewiesen, die aufwendigen und komplexen Produktionsprozesse in einem Testbetrieb nachstellen bzw. simulieren zu können. Dafür stellen wir unseren Forscherinnen und Forschern modernste Anlagen zur Verfügung:

  • Versuchskocher: In unserem Technikum stehen uns alle gängigen Holzaufschlussverfahren zur Verfügung. Dadurch können wir laufend an der Optimierung der Zellstoffproduktion arbeiten.
  • Bleiche-Mischer: Bereits in den 1970er Jahren entwickelte Lenzing eine umweltfreundliche, chlorfreie Bleichtechnologie für Zellstoff, die seitdem kontinuierlich verbessert wurde. Die Grundlagen dafür wurden im Bleiche-Mischer erarbeitet und laufend verbessert.
  • Chromatographie und Spektroskopie: Modernste Analysegeräte und instrumentelle Methoden mit Schwerpunkt Chromatographie und Spektroskopie ermöglichen es unseren Forscherinnen und Forschern Holz, Zellstoff und Fasern sowie Prozessmedien sehr genau zu charakterisieren. Damit lassen sich auch auf höchst komplexe Analysefragen befriedigende Antworten finden.

Prozesstechnologie

Innovationsschwerpunkt von Lenzing ist die möglichst umweltfreundliche Verarbeitung des natürlichen, nachwachsenden Rohstoffes Cellulose zu Fasern. Dieser komplexe und technologisch anspruchsvolle Vorgang ist eine unserer Kernkompetenzen.

Wir stellen holzbasierte Cellulosefasern in großen Mengen entweder nach dem Lyocell-Verfahren oder dem klassischen Viscoseprozess her. Beide Verfahren können in Lenzing ebenso im Labor- und Technikumsmaßstab angewandt und daher eingehend untersucht und ständig verbessert werden.

Unser Forschungsfokus liegt auf der Lyocell-Technologie, mit der unter anderem die TENCEL™ Fasern und die VEOCEL™ Fasern hergestellt werden. Deren scheinbar endlose Anwendungsmöglichkeiten bei einem Höchstmaß an Ressourcenschonung lassen uns jeden Tag staunen. Wir betreiben auch Pilotanlagen, an denen bereits die nächsten Generationen der Lyocell-Technologie erforscht und erprobt werden.

Neu- und Weiterentwicklung von Fasern und Produkten

Wenn wir ganz neue Produkte entwickeln, geschieht dies mit der Zielsetzung, neue Eigenschaften für die Konsumenten zu entwickeln. Beispiele dafür sind flammhemmende Fasern für atmungsaktive Schutzanzüge und das Filament Garn TENCEL™ Luxe. Dass unsere Partner Fasern von Lenzing auch schneller und besser verarbeiten können, ist ebenfalls ein wichtiges Entwicklungsziel.

Wir entwickeln aber nicht nur neue  Produkte, sondern wir verbessern auch bestehende und neue Fasern. Dies geschieht meistens in Kooperation mit unseren Partnern. Dabei leisten unsere Forscherinnen und Forscher zunächst Grundlagenarbeit wie die Analyse der genauen Eigenschaften der Fasern und die erzielbaren Produkteigenschaften. Erst wenn wir diese Grundsatzarbeiten abgeschlossen haben, beginnt die konkrete, spezifische Anwendungsentwicklung – so lassen sich teure Fehlentwicklungen wirksam vermeiden.

Anwendungen

Auch bei der Entwicklung von neuen Anwendungen entstehen die meisten Innovationen durch die intensive und fruchtbare Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Dies geschieht bei Bekleidung (Denim, Hemden, Arbeitsbekleidung), Heimtextilien (Teppiche, Bettwäsche), Hygieneprodukten, Wischtüchern und industriellen Verwendungen wie Verpackungen oder Separatorpapieren für Batterien. Dabei sind interkultureller Austausch und Anregung, Hilfestellung und Arbeitsteilung der Schüssel für neue Lösungen. Unser globales Netzwerk von Partnern gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung.

Anwendungstechnik

Um zu wissen, wie unsere Fasern in der Praxis optimal zu neuartigen, modischen und begehrten Bekleidungsstücken verarbeitet werden können, haben wir an den Standorten Lenzing und Hongkong eine Vielzahl von Versuchsanlagen installiert: Von hochmodernen Spinnanlagen über Web- und Strickmaschinen bis hin zu einem leistungsfähigen Färberei- und Ausrüstungstechnikum. Auch für Vliesstoff-Anwendungen steht in Lenzing für Testzwecke eine Labor-Vliesanlage zur Verfügung.

Dieses Zentrum für Anwendungstechnik ist für unsere Partner ein Riesenvorteil. Denn wir können ihnen von der ersten Produktionseinheit sagen, wie sie ihre Maschinen optimal für den Einsatz der Lenzing Fasern konfigurieren sollen.

Zusätzlich testen wir bei Lenzing, wie sich unsere Fasern im Alltagsgebrauch entwickeln. So können wir unter Laborbedingungen zum Beispiel testen:

  • die Entflammbarkeit eines Gewebes
  • die Optik eines Stoffes nach mehrmaligem Waschen und Bügeln
  • die Optik eines Stoffes nach physikalischer Belastung

Technischer Kundendienst

Lenzing ist als kompetenter Partner in der textilen Wertschöpfungskette hochbegehrt. Das hat auch einen Grund: Unser internationales Team des technischen Kundendienstes ist weltweit im Einsatz, um unsere Partner in der Anwendung unserer Fasern zu beraten.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Teams sind weltweit erfahrene Spezialisten in den Bereichen Spinntechnik, Weben und Stricken, Vliesherstellung und Weiterverarbeitung sowie Färben und Ausrüsten. Sie arbeiten hauptsächlich in Lenzing, wo sie auf die wertvollen Erfahrungen aus dem Testbetrieb unserer Anwendungstechnik zurückgreifen können. Sie sind aber auch häufig bei den Kunden und Partnern, wo sie bei der Verarbeitung unserer Fasern helfen. Dieses Service, das Lenzing seinen Partnern bietet, ist in dieser Form weltweit einzigartig und eines der Erfolgsgeheimnisse von Lenzing.

EFRE kofinanzierte Projekte

Projekt: Basics Inherent Properties Touch & Smell (BIP-TS)

Eigenschaften wie Weichheit oder Geruch sind für den Tragekomfort von Textilien und auch für bestimmte Nonwovens Anwendungen entscheidend. Für ein besseres Verständnis sind hier einerseits objektive Messmethoden nötig, andererseits soll die Beziehung zwischen Fasern / Konstruktion und den finalen Eigenschaften bekannt sein, um zielgerichtet Produkte entwerfen zu können. In diesem Projekt geht es um die Erarbeitung dieser Zusammenhänge und die Überführung in ein praxistaugliches Modell. Es wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.

Kooperationen

Wir engagieren uns für Forschung, die unsere Kunden optimal unterstützt und die Welt ein Stück besser macht. Dabei arbeiten wir eng mit unseren wissenschaftlichen Kooperationspartnern zusammen.

Der laufende Austausch mit Fachexperten hat lange Tradition bei Lenzing und ist wesentlich für unseren Forschungserfolg. Wir arbeiten daher intensiv mit externen Forschungsstellen und universitären Einrichtungen zusammen und beteiligen uns an zahlreichen Forschungsprojekten, beispielsweise mit:

  • Universität Linz
  • Universität Innsbruck
  • Technische Universität Graz
  • Technische Universität Wien
  • Universität für Bodenkultur Wien
  • Kompetenzzentrum Holz
  • University of Leeds
  • Hohenstein Institute
  • Institut für Textil- und Faserforschung Denkendorf

Lenzinger Berichte

Seit ihrer ersten Veröffentlichung im Jahre 1953 sind die Lenzinger Berichte ein fixer und regelmäßiger Bestandteil der Lenzinger Forschungsaktivitäten. Sie sind die weltweit einzige Firmenpublikation, die in den „Chemical Abstracts“, dem weltweit wichtigsten Auswertungsdienst für Originalquellen der Chemieliteratur, gelistet ist.